Antrag: Zweite Chance Schwimmen lernen
Antrag: Zweite Chance Schwimmen lernen

Antrag: Zweite Chance Schwimmen lernen

In Deutschland verfügt laut Statistik der DLRG nur noch ca. jedes Dritte Kind im Alter von 10 Jahren über eine ausreichende Schwimmfähigkeit.

Gleichzeitig ertrinken in Deutschland jedes Jahr knapp 50 Kinder und Jugendliche, die meisten derer im Alter zwischen 11 und 20 Jahren.

Dagegen hilft nur eine gemeinsame Anstrengung aller, denn jedes ertrinkende Kind ist eins zu viel. Ich unterstütze die Schwimmkampagne 2022 der DLRG aus voller Überzeugung und habe heute folgenden Antrag in die Gremien des Rates eingebracht:

Zweite Chance Schwimmen lernen

Sehr geehrter Herr Bürgermeister,
sehr geehrte Ausschussvorsitzende,
sehr geehrte Ausschussmitglieder,


Antrag:  Der Rat der Stadt Gehrden beschließt, Kinder beim Erwerb der Schwimmfähigkeit und dem als Nachweis damit verbundenem Erwerb des Schwimmabzeichens in Bronze, zu unterstützen.

Um einem möglichst großen Kreis den Erwerb den Erwerb der Schwimmfähigkeit, nachgewiesen durch den Erwerb des Schwimmabzeichens in Bronze, zu ermöglichen, arbeiten die Grundschulen und die Stadt als Schulträgerin eng zusammen, um dies allen Schülerinnen und Schülern im Rahmen des regulären Schulsport anbieten zu können.

Kinder, die dieses Abzeichen bis zum Ende der Grundschulzeit nicht erreichen konnten, erhalten von der Stadt als zweite Chance einen Schwimmkurs mit dem Ziel der Abnahme des Schwimmabzeichens in Bronze (Freischwimmer) kostenlos angeboten, den sie vor Ende des Besuchs der 6. Klasse, oder vor Ablauf des 13. Lebensjahres (je nachdem was früher eintritt) absolviert haben müssen. Danach verfällt dieses Angebot.

Eingangsbereich des Delphi-Bad in Gehrden
Delphi-Bad

Sachdarstellung:

Wie den Seiten der DLRG (https://www.dlrg.de/mitmachen/schwimmkampagne-2022/ (abgerufen am 09.07.2022, 11:50 Uhr) zu entnehmen ist, ist die Quote der Kinder, die die Schwimmfähigkeit bis zum Alter von 10 Jahren, und damit in der Regel dem Ende der Grundschulzeit, erworben haben bedingt durch die Covid-19-Pandemie nochmal gegenüber dem Stand von 2019 gesunken.

Nur ca. jedes dritte Kind in diesem Alter verfügt über das Schwimmabzeichen in Bronze, das diese Kompetenz nachweist.

Jedes Jahr sterben in Deutschland ca. 50 Kinder und Jugendliche unter 20 Jahren, weil sie über keine ausreichende Schwimmfähigkeit verfügen. Der bei weitem überwiegende Teil der Badetoten in dieser Altersklasse entfällt dabei auf die 11-20-Jährigen, also Kinder und Jugendliche nach der Grundschule.

Es ist lebensrettend dafür Sorge zu tragen, dass Kinder mit Verlassen der Grundschule schwimmen gelernt haben.

Haushälterische Auswirkungen:

Nach den Zahlen des DLRG ist davon auszugehen, dass zurzeit nur ca. jedes Dritte Kind nach der Grundschule über eine ausreichende Schwimmfähigkeit verfügt.

Ausgehend von 10 Grundschulzügen mit ca. 120 Schülerinnen und Schülern beträfe das also 80 Kinder, die von diesem Antrag umfasst wären.

Bei Kosten von 100,00 EUR für einen Schwimmkurs entstehen für den Haushalt rechnerische Maximalkosten in Höhe 8.000,00 EUR.

Mit freundlichen Grüßen

Die PARTEI im Stadtrat Gehrden

Stephan Fromm
Vorsitzender der Ratsgruppe Die PARTEI / Die Linke

Korrektur: Anstelle 10 Grundschulzüge mit 120 Kindern muss es heißen 7 Züge mit ca. 140 Kindern. Die jährlichen Kosten ändern sich dann auf rund 10.000,00 Euro.

Ein Kommentar

  1. Auf der letzten Sitzung des Ausschuss für Jugend, Senioren, Soziales, Kultur und Sport wurde der Antrag „Zweite Chance Schwimmen lernen“ behandelt.

    Leider konnte ich aus beruflichen Gründen nicht an der Sitzung teilnehmen, sondern wurde von meinem Fraktionskollegen Dirk Tegtmeyer vertreten. Gemeinsam haben wir den Antrag eingebracht. (https://stadtrat-stephan.de/antrag-zweite-chance…/)

    Ich stelle mit Erstaunen fest, mit welchen Begründungen CDU Gehrden, SPD Gehrden und Grüne Gehrden den Antrag gemäß Berichterstattung in der HAZ Gehrden abgelehnt haben. (https://www.haz.de/…/gehrden-ausschuss-lehnt…)

    Liebe Sylvie Müller, der Antrag führt ausdrücklich aus, dass Schulen und Schulträgerin eng zusammenarbeiten mögen, um möglichst vielen Kindern den Erwerb der Schwimmfähigkeit im Rahmen des regulären Schwimmunterrichts in der Grundschule zu ermöglichen. Das Ziel des Antrags ist, denen die das nicht erreicht haben im Anschluss an die Grundschule noch eine zweite Chance mit Unterstützung der Stadt zu ermöglichen.

    Lieber Dirk Piche, die Sachdarstellung des Antrags ist hinsichtlich des Bedarfs sehr konkret. Nach Zahlen der DLRG ist davon auszugehen, dass zurzeit nur ca. jedes Dritte Kind nach der Grundschule über eine ausreichende Schwimmfähigkeit verfügt.
    Ausgehend von 10 Grundschulzügen mit ca. 200 Schülerinnen und Schülern in Gehrden beträfe das also 135 Kinder, die von diesem Antrag maximal umfasst wären. Real rechnen wir damit, dass nicht jede Familie dieses Angebot annehmen würde, sodass wir von kleiner 100 Kindern, bzw. jährlichen Kosten von unter 10.000 EUR ausgehen.

    Lieber Martin Siegmund, der Antrag verlangt nicht zusätzliche Schwimmkurse einzurichten, sondern Kindern, die nach der Grundschule noch keine ausreichende Schwimmfähigkeit erworben haben im Sinne einer zweiten Chance kostenlosen Zugang zum bestehenden Angebot zu ermöglichen. Das die CDU Gehrden den Antrag ablehnt bedauere ich besonders, da von dort vor den Sommerferien die Initiative ausging Schwimmkurse für Mitglieder der Jugendfeuerwehr anzubieten, was in der damaligen Sitzung ziemlich aus dem Ruder gelaufen ist.

    Jedes Jahr sterben in Deutschland ca. 50 Kinder und Jugendliche unter 20 Jahren, weil sie über keine ausreichende Schwimmfähigkeit verfügen. Der bei weitem überwiegende Teil der Badetoten in dieser Altersklasse entfällt dabei auf die 11-20-Jährigen, also Kinder und Jugendliche nach der Grundschule.

    Mit der Ablehnung hat der Ausschuss die Möglichkeit ausgeschlagen das Risiko, dass ein Gehrdener Kind unter diesen 50 Opfern ist, zu vermindern.

    Die Fraktion Die PARTEI / Die Linke bedauert die Ablehnung.

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